Allgemein, Marketing

Über das verflixte Content-Marketing
1. März 2020

Content-Marketing ist seit geraumer Zeit – genauer gesagt vermutlich schon seit über 10 Jahren – in aller Munde und wird neben den diversen anderen Disziplinen des modernen Marketings hier und da als ein “Allheilmittel” angesehen.

Ganz falsch ist das sicher nicht. Doch ganz richtig auch nicht unbedingt.

Denn es kommt beim Content-Marketing auf einen ganz wesentlichen und überaus wichtigen Punkt an. Hat der Autor oder Initiator des Content-Marketings wirklich etwas zu sagen oder enden seine Versuche nach kurzer Zeit im Desaster? Letzteres erleben wir leider viel zu oft.

Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, warum sehr motiviert und auch mit gutem Content an den Start gegangene Podcasts regelmäßig nach sehr kurzer Zeit wieder im Sande verlaufen und von der Bildfläche verschwinden, bis ich der Sache mal etwas auf den Grund gegangen bin.

Die Qual des Podcastings

Wie viele “neue” Podcaster und Podcasts gab es, die nach kurzer Zeit einfach nicht mehr in der Lage waren, ein permanent gutes Niveau an Inhalten zu bieten. Viele.

Die Qual des “Content produzieren müssens” wird für viele Podcastanbieter bereits sehr schnell zu einer Plage und zu einer noch größeren Herausforderung, weil zu Beginn der Content nur so sprudelt und bereits schnell hat die Content-Quelle ausgesprudelt.

Getrieben vom Algorithmus, der anscheinend besagt, auf regelmäßiger Basis Folgen hochladen zu müssen, werden dann oft Kurzfolgen ohne Inhalt ins Rennen geschickt. Der Anfang vom Ende.

Blogging – gleiches Prinzip!

Nicht unbedingt anders sieht es beim regelmäßigen Füllen mit werthaltigen Inhalten des eigenen Blogs aus. Auch hier werden oft nach kurzer Zeit die Themen immer dünner und die Blogger saugen sich regelrecht Inhalte aus den Fingern, nur um eben Inhalte zu veröffentlichen.

Diese sind dann in der Regel so schwach, dass logischerweise auch die Anfragen – denn Content-Marketing wird ja betrieben, um neue Leads zu generieren und um SEO-mäßig gut/besser dazustehen – mehr und mehr ausbleiben.

Besonders ist dies zu beobachten bei Neueinsteigern, die den Aufwand sowie ihre eigene Expertise und Tiefe ihrer Expertise überschätzen. Bzw. andersherum beleuchtet, ihre Inhalte zu schnell abfeuern und am Ende blank da stehen.

Weniger ist mehr…

Ja, und dies ist sicherlich auch ein Trend, wenn es darum geht, deine Marke längerfristig und solide in der Außenwirkung aufzubauen. Vielleicht nimmst du dir selbst den Druck, 3 Artikel pro Woche oder 2 Podcasts pro Monat veröffentlichen zu müssen. Ja, natürlich gibt es diese Algorithmen und die beobachten selbstverständlich ganz genau, was du in welcher Intensität und Tiefe tust.

Nur sind diese Algorithmen am Ende nicht deine Kunden und Content-Marketing ist nur eine Disziplin des modernen Marketings. Mir ist und war immer wichtig, eine professionelle und positiv aufgeladene Außenwirkung von Marken zu erzeugen. Kurzfristige Erfolge sind sicherlich überall möglich. Nur willst du deinen Aufstieg und Erfolg nur kurzfristig genießen?

Der Redaktionsplan…

Eine Methode, die dich davor bewahrt, zu schnell zu viele Themen und Impulse an deine Community ohne Wirkung zu “verballern”, ist die, einen individuellen Redaktionsplan zu entwickeln.

Der Redaktionsplan (Screenshot Google-Recherche weiter unten) “zwingt” dich, dir ausgiebig Gedanken über deine Themen, die du im Bereich des Content-Marketings spielen willst, zu machen.

Du gliederst diesen Plan nach zum Beispiel den folgenden Gedanken:

  • Welches Thema passt in welchen Monat?
    Du nimmst dir die kommenden 12 Monate vor und verteilst deine Themen auf jeden Monat.
  • Gibt es saisonale Besonderheiten bei meinem Angebot?
    Bademoden-Anbieter müssten nicht zwangsläufig im Winter für ihre neue Kollektion werben… du weißt, was ich meine.
  • In welchen Medien spiele ich welche Inhalte aus?
    Nicht jeder Contentschnipsel ist in jedem Medium gut aufgehoben. Da wird ja vorwiegend von Online-Medien sprechen, gilt es, genau zu schauen, welches Medium die Zielgruppe deiner Inhalte bevorzugt.
  • Bringe Varianz in deine Planung
    Bleibe nicht immer biem gleichen Muster. Werde unberechenbar. Gestalte die oben beschriebenen Punkte mit einer gewissen Abwechslung. So kannst du auch mal gut funktionierende Inhalte in anderer Länge oder in anderem Umfang erneut spielen.
  • Wer liefert was zum Ausführen des Plans?
    Um einen Beitrag zu gestalten sind oft mehrere Personen involviert. Texter, Grafiker, Videographier, etc. Arbeite mit Deadlines und habe einen exakten Plan, bis wann was fertig sein muss. So kommst du nicht in Zeitnot.

Diverse weitere Punkte sind zu beachten. Doch die oben beschriebenen sollten dir eine erste Idee davon geben, was es bedeutet, wenn du beschließt, Content-Marketing zu betreiben.

Content-Marketing ist jedes Jahr auch ein großes Thema beim Train The Trainer-Seminar, wo die Teilnehmer natürlich auch alle die Herausforderung haben, wie sie an neue Leads kommen und auf sich aufmerksam machen können. Das tolle ist, es gibt so viele Wege, kostenlos an neue Interessenten zu kommen. Neben den kostenpflichtigen Möglichkeiten natürlich.

In meinen Augen ist am Ende ein individuell festzulegender Mix der Weg zum Erfolg.

In diesem Sinne auch dir viel Erfolg!

Du kannst dich ganz einfach einmal selbst einordnen. Wo stehst du gerade? Hast du bereits begonnen mit deinem Business? Bist du in der Vorbereitung auf etwas “Neues”? Hast du vielleicht schon erste Kunden mit deinem Angebot gewonnen und es läuft “eigentlich” ganz gut? Kannst du eine gewisse Stagnation feststellen und du weißt nicht wirklich, was du tun kannst und schleunigst tun solltest? Oder deuten deine Zahlen bereits ganz klar auf einen Abschwung hin? Ja, und wenn das der Fall ist, dann ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Relaunch.

Die Idee

Eine meiner Lieblingsphasen, wobei ich jede Phase mag und aus Erfahrung weiß, dass jede Phase wichtig ist für dein Wachstum. An dieser Stelle macht es Sinn, dir möglichst viele Meinungen und Feedbacks aus deinem Umfeld anzuhören. Denn es ist kein Geheimnis, dass wir als Experten hin und wieder etwas betriebslind und zu verliebt in die eigene Idee sind. Da fehlt es leider manchmal an Subjektivität.

Die Vorbereitung

Und hier setzt professioneller Markenaufbau an. Wenn du mich und meine Markenphilosophie kennst, weißt du, dass hier die allermeisten Fehler gemacht werden. Ich sehe regelmäßig, dass es keine klaren Visionen gibt, keine verständlichen Nutzenversprechen und auch nicht wirklich ansprechende/zündende Botschaften, die deine zukünftigen Klienten auch wirklich anziehen.

Achte darauf, wie du dich aufstellst und positionierst und wie du wahrgenommen werden willst. Denn eine solide und längerfristig erfolgreiche Marke basiert auf einer glasklaren Markenidentität und einem dazu passenden Markenimage. Wenn beide zusammenpassen und authentisch sind, kann etwas Großes entstehen.

Die Startphase

Es geht los. Deine Website steht, die Leadgenerierung läuft, das Marketing kann beginnen und du bist sowas von ready für die Erbringung deiner Leistung. Alles sollte an dieser Stelle nochmal durchleuchtet und auf Sinnhaftigkeit und Logik geprüft werden. Denn Fehler an dieser Stelle sind meistens zeitaufwändig und möglicherweise teuer.

Der Aufschwung

Du sammelst erste Erfahrungen, die ersten Kunden trudeln ein und wenn alles gut läuft, klappt es genauso wie du es dir vorgestellt hast. Doch Achtung: Das ist in den allermeisten Fällen nicht der Fall. Sei wachsam. Achte ganz genau auf Feedback deiner Kunden, achte darauf, was du im Außen und im Innen – also deinem Fulfilment – an Feedbacks und sonstigen Rückmeldungen erhältst.

Die Stagnation

Da wir in einer schnelllebigen Welt unterwegs sind, in der auch die Produktlebenszyklen immer kürzen werden, ist es aus diversen Gründen fast normal, dass es nicht immer ohne eine entsprechende Weiterentwicklung in Gang zu bringen, so weiterläuft. Die Werbung wird teurer, die Kundenwünsche werde anspruchsvoller, die Ausführung deiner Dienstleistung verändert sich und dergleichen. Bist du hier in dieser Phase noch monostrategisch unterwegs, wäre jetzt der zweitbeste Zeitpunkt, dir über die Zukunft deines Business Gedanken zu machen. Denn wenn du dies nicht bereits getan hast oder jetzt tust, kommt…

Der Abschwung

Rückblickend auf meine Engagements und Beratungen ist diese Phase die lehrreichste. Ich wünsche sie jedem von euch. Denn in Märkten wie wir sie heute erleben, bleiben hier einige auf der Strecke – sie hören also auf – und andere kommen durch, weil sie vorbereitet waren oder an dieser Stelle genau die richtigen Antworten auf viele Fragen gefunden haben. Spätestens jetzt kannst du nochmal die Fragen von oben überprüfen. Was will ich? Was kann ich? Und was braucht der Markt?

Und ob du die richtigen Antworten gefunden hast, wirst du in der nächsten Phase erleben.

Der Relaunch

Hier zeigt sich nun mehr als deutlich, was du aus der vorherigen Zeit – den vorherigen Phasen – gelernt und hoffentlich richtig analysiert hast. Und natürlich auch und viel mehr, ob du daraus die richtigen Schlüsse gezogen hast.

Die Relaunchphase ist dein Unternehmen 2.0. Nicht “alles neu macht der Mai”, sondern gezielte Veränderungen am Angebot, an deinen Botschaften, an deinem Marketing und so weiter. Ich bin fest davon überzeugt, dass es mehrere teils größere und kleinere Relaunches braucht, um ein Unternehmen oder eine Marke zum Erfolg zu führen. Es gibt aktuell einfach zu viele Veränderungen im Außen auf die reagiert werden darf. Und dabei wünsche ich dir ein glückliches Händchen.

Wenn du Fragen dazu hast, Support brauchst oder dir einfach mal ein Sparring wünschst, melde dich gerne. Du weißt ja, Marken- und Unternehmensaufbau ist meine Leidenschaft.

Doch jetzt gehe ich erstmal raus in die Berge Südtirols. Selten habe ich eine so geniale Bergwelt gesehen wie hier. Eigentlich noch nie.

Ich wünsche dir viel Freude beim Reflektieren, in welcher Phase du gerade steckst und will dich gleichzeitig ermutigen, gedanklich und strategisch immer eine Phase voraus zu sein. Denn irgendwas wird immer passieren. Positiv wie negativ.

Hab eine schöne Zeit und viel Erfolg in deinem Marketing,

Jens

PS: Und wenn du regelmäßig informiert werden magst über alles mögliche an relevanten Themen aus der Markenaufbau-Welt, dann trage dich sehr gerne hier ein. Diese sonntäglichen Email sind gratis.