Einige von euch werden es kennen. Das Gefühl, sich irgendwann auf dem Weg zum Erfolg in einer Situation wiederzufinden, in der einfach nicht mehr alles auf einmal zu schaffen ist. An dieser Stelle wird dann zum Beispiel Content Recycling ein Thema werden.
Normal ist es, dass gerade zu Beginn, wenn wir als One-Woman oder One-Men-Show loslegen, wir alles machen. Wir planen unsere Website, wir schreiben Angebote, führen die Coachings oder Beratungen durch und dann kommt am Ende auch noch die oft nervige Buchhaltung dazu. Ich bin mir sicher, du weißt, wovon ich spreche.
Doch dabei bleibt es ja leider nicht.
Ziemlich zeitaufwendig ist gerade zu Beginn der Marketing-Teil. Wie immer im Aufbau eines Unternehmens. Ich meine das Schreiben von Blogartikeln, das Verfassen der Postings auf LinkedIn, Facebook und so weiter. Und dann sollten ja auch noch ein paar Videos gedreht werden.
Wie ist das alles zu schaffen?
Ist das die Frage, die du dir stellst oder damals gestellt hast? Ganz ehrlich, ab einem gewissen Punkt ist das alles einfach nicht mehr zu schaffen. Alleine schon gar nicht. Und dieser Zeitpunkt ist ein ziemlich entscheidender in der weiteren Entwicklung.
Du magst dir an dieser Stelle überlegen, jemanden “ins Boot” zu holen. Einen Freelancer, einen externen Copywriter, jemand, der dir beim Erstellen der Videos hilft, sie schneidet, auf Youtube oder TikTok hochlädt, etc.
Doch du wirst gleichzeitig sehr schnell etwas feststellen.
Und zwar wirst du merken, dass du nach wie vor im Mittelpunkt deiner Aktivitäten stehst und für das Marketing – also zumindest die Erstellung der Inhalte bzw. der Themen – selbst verantwortlich bist. Niemand anderes kann und wird diese Dinge in exakt deinem Stil und gemäß deiner Vorstellungen ausführen können.
Und wenn du diese Aufgabe an jemanden delegierst, wirst du merken, dass das nicht wirklich du bist, der da schreibt und kommuniziert.
Aus langjähriger Erfahrung weiß ich, dass du an diesem Thema nicht vorbeikommen wirst, wenn du deinen Tone of voice, den du dir einmal hoffentlich gründlich für dich oder deine Marke überlegt hast, nicht verlieren willst. Es gibt aktuell wirklich gute Beispiele, wo genau dieser Punkt mächtig in die Hose geht.
Also braucht es eine Lösung.
Ein Teil (!) der Lösung, über die ich heute mit dir sprechen will, heißt Content Recycling.
Beim Content Recycling geht es schlicht und einfach darum, bereits publizierte Inhalte nochmals und auch mehrfach zu verwenden. Es geht also um die Wiederverwertung deines Contents.
Und in diesem Kontext gibt es mehrere Ansätze.
Zunächst mal ist es wichtig, dass du deinen Themenstern fertiggestellt hast. Falls er dir nichts sagt, lies gerne hier nochmal nach. Im Themenstern finden sich alle Themenblöcke und Themenbereiche wieder, über die du sprichst oder schreibst. Wenn Inhalte darin noch nicht enthalten sind, gehören sie entweder nicht zu dir oder du nimmst sie neu mit auf.
Wichtig ist mir, dass du Klarheit über dein Themenspektrum und eine visualisierte Basis darüber anfertigst.
Im MARKENAUFBAU-Bootcamp (09.-12.03.2025) erkläre ich ziemlich genau, wie so ein Themenstern aufgebaut ist und wofür er am Ende gut ist. Hier ist es jetzt so, dass du dir daraus am besten zu Beginn mal ca. 10 bis 15 Themen heraus pickst, zu denen du längerfristig als Expertin oder Experte wahrgenommen werden willst.
Zur Erinnerung: Ziel ist es, dass du dich nicht jeden Sonntagabend hinsetzen und überlegen musst, was du in der kommenden Woche kommunizierst auf deinen Kanälen.
Ich beschreibe jetzt mal exemplarisch, wie du vorgehen könntest.
- Schreibe zu jedem dieser 10 bis 15 Einzelbereiche einen wirklich guten Blogartikel. Dieser hilft dir nicht nur, dieses Einzelthema gut zu durchdringen, sondern bietet dir auch langfristig einen soliden Kern für deine inhaltliche Positionierung.
- Aus jedem Blogbeitrag kannst du (sicherlich) auch ein Video erstellen. Stell dich vor eine Kamera oder nimm dein Handy in die Hand und spreche den Text ein.
- Weiter geht`s… jetzt filettierst du die Blogartikel und holst vielleicht so zwischen 5 und 10 einzelne Aspekte daraus, aus denen du jeweils einen Post für Instagram oder LinkedIn machen kannst. Wenn du 10 Blogartikel hast, aus denen du jeweils 5 Aspekte herausholen kannst, hast du schon mal 50 Beiträge. Gut?
- Analyse: Die Basis sind jedoch immer wieder die 10 Blogartikel aus den 10 für deine Zielgruppe relevantesten Themen. Ich denke, jetzt hast du erstmal Stoff für ein paar Wochen, sofern du deine Community nicht tagtäglich anschreibst. Nach sagen wir mal 3 oder 6 Monaten nimmst du dir etwas Zeit und analysierst die Resonanzen auf deine Postings und schaust, wo es wenig und wo es viel Resonanz gab.
- Du könntest dir jetzt die Top 10 deiner Posts hernehmen, sie leicht umschreiben, mit einem anderen Bild oder einer anderen Überschrift versehen und erneut posten. Die schlechtesten Posts, also die mit der geringsten Resonanz, beachtest du nicht weiter. Gleichzeitig hast du sicher ein paar neue Themen, die du “spielen” kannst. Diese nimmst du ganz normal mit in deinen Kommunikationsplan auf.
- Wir haben bislang lediglich über Postings auf LinkedIn oder Instagram gesprochen. Textbeiträge. Du kannst natürlich die 50 Posts (Punkt 3) auch als Shorts in Videoform kommunizieren. Du siehst jetzt schon, dass die Liste der Möglichkeiten ziemlich groß ist.
Mit diesem Vorgehen stellst du sicher, dass dir der Stoff hoffentlich nie ausgehen wird und du im Grunde nur eine gute Grundstruktur in deinen Kommunikations- oder Marketingplan bringen darfst.
Ich denke das Prinzip des Content Recyclings ist dir mit dieser Ausführung klar geworden, falls nicht, schreib mir sehr gerne. Denn es macht Sinn, dass du dich frühzeitig mit diesen Dingen beschäftigst, um nicht die Freude am Wirken zu verlieren und gleichzeitig konstant bleibst in deiner Kommunikation.
Wichtig.
Denn wie sagen wir immer… Markenaufbau ist ein Marathon und kein Sprint.
#ContentRecycling
PS: Schau gerne auch mal in den Blogartikel zur Struktur in deinem Business. Vielen fehlt leider eine passende – für sie passende – Struktur in ihrer Vorgehensweise als auch in ihren Produkten.