Uns dem Jahreswechsel nähernd fragen wir uns, welche damals prognostizierten Marketingtrends sich im Jahr 2021 bewahrheitet haben und welche Marketingtrends uns denn jetzt in 2022 erwarten.
Was ist ein Trend eigentlich?
Vorab mal kurz in die Definition Trend reingeschaut, lesen wir auf Wikipedia von einer “tiefgreifenden und nachhaltigen Entwicklung”. Wenn wir im Marketing, das zweifelsfrei eine in der heutigen Zeit sehr schnelllebige Disziplin ist, von einer tiefgreifenden und nachhaltigen Entwicklung sprechen wollen, stoßen wir natürlich sofort auf “Digital Marketing”.
Das digitale Marketing ist natürlich nicht mehr wegzudenken aus unserer heutigen Welt. Sie wird quasi digital dominiert. Ohne digitales Marketing geht heutzutage fast nichts mehr. Ausgenommen möglicherweise ein paar sehr lokale Anbieter, wobei auch diese mittlerweile irgendein Element dieser Disziplin nutzen.
Unter digitalem Marketing verstehen wir größtenteils Online Marketing. Online Marketing Trends gibt es zuhauf, doch auch hier wollen wir uns zunächst ansehen, worüber wir hier sprechen. Auch hier wieder liefert uns Wikipedia einige nützliche Anhaltspunkte.
Online-Marketing (auch Internetmarketing oder Web-Marketing genannt) umfasst alle Marketing-Maßnahmen, die online durchgeführt werden, um Marketingziele zu erreichen, dies reicht von Markenbekanntheit bis zum Abschluss eines Online-Geschäftes. Online-Marketing wird meist als konventionelle Marketing-Strategie und als obligatorisch angesehen, dies entwickelte sich jedoch erst in den letzten Jahren. (Wikipedia)
Heißt, wenn wir von Marketingtrends 2022 sprechen wollen, müssen wir die Makroebene Marketing Trends allgemein sowie die eher – jedoch extrem breit gefächerte – Mikroebene Online Marketing Trends betrachten.
Und was ist Marketing überhaupt?
Schauen wir auch hier nochmal rein und versuchen eine weitere Eingrenzung bzw. begleitende Erklärung, um noch klarere Aussagen zu den neuen und alten Trends zu erhalten. Oder lieber nicht? Denn hier wird es jetzt echt komplex. Wikipedia schreibt.
Der Begriff Marketing oder (deutsch) Absatzwirtschaft bezeichnet aus historischer Sicht den Unternehmensbereich, dessen Aufgabe (Funktion) es ist, Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten (zum Verkauf anbieten in einer Weise, dass Käufer dieses Angebot als wünschenswert wahrnehmen); aus betriebswirtschaftlicher Sicht beschreibt dieser Begriff seit Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts das Konzept einer ganzheitlichen, marktorientierten Unternehmensführung zur Befriedigung der Bedürfnisse und Erwartungen von Kunden und anderen Interessengruppen (Stakeholder). Damit entwickelt sich das Marketingverständnis von einer operativen Technik zur Beeinflussung der Kaufentscheidung (Marketing-Mix-Instrumente) hin zu einer Führungskonzeption, die andere Funktionen wie zum Beispiel Beschaffung, Produktion, Verwaltung und Personal mit einschließt. (Wikipedia)
Zur Orientierung für dich. Wir sind im großen Bereich des Marketings – sprechen über Marketingtrends 2021 bzw. 2022 – und haben es mit der Aufgabe, Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten zu tun. Wir üben uns darin, ein ganzheitliches Marketingkonzept zu erstellen, das idealerweise die Bedürfnisse und Erwartungen unserer aktuellen und zukünftigen Kunden befriedigt.
Innerhalb dieser Definition beleuchten wir – weil er so immens wichtig ist – den Bereich des Online Marketings und schauen, welche Trends wir finden und aus den vergangenen Wochen und Monaten analysieren können.
Welche Marketing Trends oder Trends allgemein sehen wir?
Bleiben wir zunächst noch auf 3000 Metern Flughöhe und betrachten das Geschehen von ganz weit oben. Veränderungen bedingen sich auch aufgrund der aktuellen Welt da draußen, in der mittlerweile gefühlt jeder derzeit sein bisheriges Leben reflektiert und auf Basis seiner Erkenntnisse, diverse Entscheidungen trifft, wie er oder sie (ich bleibe jetzt beim er) zukünftig leben und konsumieren will.
Die allermeisten wollen heutzutage etwas aktiv kaufen und nicht mehr verkauft bekommen.
Wir wollen etwas finden, wenn wir es dann benötigen. Ja, die AIDA-Formel besagt, dass du als Marketer aktiv DESIRE hervorrufen solltest bei deinen zukünftigen Kunden, doch hier ist das WIE entscheidend. In den vergangenen Jahren haben wir gerade im Online Marketing leicht übertriebene Strategien gesehen, die sicherlich funktioniert haben, wenn sie gut gemacht worden sind, jedoch auch einiges kaputt gemacht haben. Denn am Ende geht es um Vertrauen. Und da ist einiges auf der Strecke geblieben.
Das neue Verkaufen: Sog statt Druck
So neu ist das gar nicht. Idealerweise bieten wir unsere Produkte nach dem Prinzip “Sog statt Druck” an. Wir wollen explizit keinen Druck erzeugen. Druck hilft nur kurzfristig, langfristig setzt sich sowieso immer nur Qualität durch braucht in der Regel keinen Druck und kein Push Marketing. Wir wollen mit unserem Produkt so gut sein, dass wir uns nicht verkaufen müssen, sondern gekauft werden. Das ist in meinen Augen die viel elegantere Variante, ein Produkt in den Markt zu bringen als es mit Druck verkaufen zu müssen.
Die beobachtbare Grundregel gilt leider oftmals auch heute noch. “Je höher der Verkaufsdruck in einer Marketingkampagne, desto geringwertiger das dahinterstehende Angebot”. Kennst du solche Angebote? Es reicht nicht aus, viel von Online Marketing zu verstehen, wenn das verkaufte Produkt Mist ist.
Sog erzeugst du über ehrliches Marketing, über echte Feedbacks von deinen Kunden, über das Platzieren deines Angebotes an den wirklich relevanten Stellen im Markt da draußen und darüber, dass du dir ein gewisses Regelwerk erstellst, was du tust und was du eben nicht tust. Stichwort Marketingklaviatur.
Dein oberstes Prinzip darf also lauten: Bringe bestmögliche Qualität in alle deine Produkte und in dein gesamtes Marketing bzw. deine gesamte Kommunikation.
MARKETINGTREND 2021: Qualität über Quantität
Mit dem vorherigen Punkt einhergehend – und darauf weise ich immer wieder sehr gerne hin – kommt der Trend “Qualität über Quantität”. Ich weiß gar nicht mehr, ob es wirklich ein Trend ist, oder eher etwas, das ich mir persönlich so sehr wünsche, weil es doch leider noch immer so viele so schlechte Produkte gibt, die wenig bis keinen Nutzwert haben. Denke einfach immer an “weniger ist mehr” und setze dir selbst gewisse Qualitätsstandards, die du immer und überall einhalten willst und wirst.
Von welchen Standards spreche ich zu Beispiel? Denke dein Produkt aus Kundensicht optimal durch. Gehe ins Sparring mit Menschen aus deinem Umfeld und lass sie dein Produkt testen. Höre genau zu, was sie sagen und wie sie sich im Umgang mit deinem Produkt fühlen. Was fehlt noch? Was wünschen sie sich zusätzlich.
Ja, es gibt den Produktkanal und du solltest auch immer zusehen, weitere Dinge – vertiefende oder erweiternde Dinge – anbieten zu können, doch achte darauf, dass dein Angebot ein in sich schlüssiges und gleichzeitig abgeschlossenen Produkt ist.
In meinen Seminaren und Mentorings sprechen wir bereits sehr frühzeitig über Systeme, Modelle und dergleichen. Wir planen also alles vom Ende her und schauen uns an, was es an welcher Stelle für dich und deinen Kunden benötigt, um sicher und mit den entsprechenden Lernerfolgen ans Ziel zu kommen. Systematisch eben. Denn Business kann und sollte geplant werden weitestgehend.
Noch mehr Online/Offline-Angebote sollte es geben.
Was meine ich damit? Online – also digitales – Lernen – ist toll und funktioniert gut. Wir konsumieren die Inhalte, die wir lernen wollen und pauken uns alles rein. Noch besser funktioniert die Kombination aus Online und Offline, also wirklich physische oder digitale Treffen (via Zoom oder dergleichen), um das Erlernte zu vertiefen, zu diskutieren und wirklich langfristig verfügbar und anwendbar zu machen. Vom Kurzzeitgedächtnis sozusagen in “Mark und Bein” übergehend.
Hier gibt es schon wirklich tolle Angebote, die mit richtig guten Erfahrungswerten daherkommen, doch darf und wird es an dieser Stelle sicher weitere Angebote geben. Ein mir bekanntes sehr gut aufbereitetes Produkt ist Veränderung Jetzt! aus der Produktwelt von Christian Bischoff. Jedes Jahr läuft dieser Kurs ca. 2 mal über je 33 Tage. Sehr fokussiert und mit einem Angebot aus Videos und wöchentlichen Treffen via Zoom gelangen die Teilnehmer – und dies sind bereits mehrere Tausende gewesen – ihren gesteckten Zielen einen oder mehrere Schritte näher.
Nutze die Kraft der Communities und der Foren.
Nicht nur zu Beginn deiner Karriere ist es wichtig, dass du dir relativ zügig einen starken Kern aufbaust. Das ist eigentlich kein Marketingtrend mehr, sondern eher eine Pflicht. Eine bzw. deine Community. Du kannst diesen Kern an “Fans” als deine Multiplikatoren ansehen. Gerade zu Beginn solltest du deinen Fokus nicht zu weit streuen und versuchen, jeden an Bord zu holen und dir eine supergroße Reichweite aufzubauen. Idealerweise hast du einen kleinen feinen Kern von Menschen in deinem Newsletterverteiler, in deiner persönlichen Linkedin-Gruppe oder wo auch immer und bedienst diesen Kern mit all deinem Wissen. Mit allem was du hast und womit du diese Menschen begeistern kannst. Infiziere sie quasi mit deiner Begeisterung für dein Thema. Sie werden, vorausgesetzt sie bleiben, irgendwann anfangen, dich und dein Thema weiter zu empfehlen. Multiplikatoren eben.
Ich kenne Marken/Anbieter, die rein über den Aufbau von sehr starken Communities immer weiter gewachsen sind und ihren Fokus so gar nicht auf Performance Marketing legen und nur über die sozialen Medien – ihre Gruppen – immer weiter wachsen. Eine Strategie die sicherlich etwas länger dauern kann, doch für jemanden, der langsam wachsen will und solide nachhaltig Kundenkontaktpunkte aufbauen will, eine sehr gute Strategie.
Achte nur darauf, dass du wirklich gute Inhalte bringst und keinen Spam in das Umfeld gibst. Die wichtigste Regel hier lautet immer: Welchen echten Nutzen hat der Leser von deinem Inhalt und macht es Sinn für ihn, sich mit dir darüber auszutauschen. Qualität vor Quantität. Auch hier. Dann wirst du langsam beobachten können, wie deine Community wächst.
Diese angesprochenen und ansatzweise beschriebenen Trends beobachte ich und setze sie auch selbst gerne in meinen Beratungen und Mentorings ein. Wenn dich meine Sicht zu den weiteren Trends interessiert, schaue gerne mal, ob einer der Seminartermine 2022 für dich passt. Denn es geht natürlich immer auch um dein persönliches Business-Modell und die Frage, was passt zu dir und deiner Marke und zu deiner langfristigen Zielsetzung.
Was demnächst noch folgt bei den Marketingtrends 2021/2022.
In einem der nächsten Beiträge schauen wir uns die Themen “echte und ehrliche Kommunikation” (keine Fake-Welt), “Media Balancing” (hier geht es auch um deine Reputation!) und vor allen Dingen auch “inklusives Marketing” (ein MUSS nicht erst heute) an.
Schreibe mir gerne, wenn ich dir helfen kann und du dich für eins meiner Seminare interessierst. Im nächsten Jahr werden definitiv Grundsteine gelegt für alles was in Zukunft Bestand haben soll.
In diesem Sinne wünsche ich dir maximalen Erfolg – viel Spaß beim Umsetzen der Marketingtrends 2021 – und freue mich, wenn wir uns irgendwo – hoffentlich physisch – über den Weg laufen.
Alles Gute,
Jens