Do you trust me?

Eine Szene, wie sie hätte passender nicht sein können. Auf einer griechischen Insel. In einem Resort an der Bar. Wir sitzen wie fast jeden Abend dort und nehmen noch ein – ich nenne das – Schlummergetränk. Es darf etwas nettes sein zum Tagesabschluss, doch es ist noch immer sehr warm draußen und die Wahl – du kennst das sicherlich – fällt nicht ganz leicht. 

Die Qual der Wahl

Etwas leicht fruchtiges, nicht zu sauer und schon gar nicht süß. Etwas, jedoch nicht zufiel Alkohol im Cocktail. Was soll es bitte sein bei diesem sehr umfangreichen Angebot. Wie ich halt so bin, frage ich die Kellnerin, was sie trinken würde. Jetzt.

Do you trust me?

…sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und es war irgendwie sofort klar. Ja, das tun wir. 

Wenige Minuten später stand sie da mit 2 richtig genialen Drinks in der Hand, die natürlich regulär nicht auf der Karte stehen. Warum? Weil sie eine Eigenkreation des Barchefs sind, der mittlerweile seine Gäste ziemlich genau kennt.

Erst ein paar Minuten später wird mir klar, was da gerade abgelaufen ist und die Frage „Do you trust me?“ Stand im Mittelpunkt meiner Gedanken. 

Die wesentlichen Zutaten für das Entstehen von Vertrauen

Natürlich wirst du vielleicht denken, völlig normal. Doch diese Situation und die damit zusammenhängenden Dinge, die dazu geführt haben, dass wir ihr vertraut haben, sind schon sehr gut gemacht, finde ich.

Die wesentlichen Zutaten für das Entstehen von Vertrauen.

Logisch, dass ich mich gefragt habe, was jetzt zu diesem Vertrauen geführt hat und davon erzähle ich dir in diesem Beitrag.

Das Auftreten

Ich liebe ja das Aufeinandertreffen von Menschen auf Augenhöhe. Selbst wenn jemand im Service unterwegs ist, wo es oft etwas devote Akteure gibt, ist es in meinen Augen als Gast sehr angenehm, wenn jemand seinen Job mit einer gewissen Leichtigkeit und einer Offenheit vollbringt.

Übertragen wir das auf unseren Bereich, so wäre es aus meiner Sicht wichtig, den Kunden auf gar keinen Fall nur als zahlendes Element zu betrachten, sondern sein Auftreten auf die Situation abgestimmt echt und eben passend zu gestalten. So wird ein Schuh daraus, würde mein Opa sagen.

Der Umgang mit den Gästen

Hier spreche ich überwiegend über die Kommunikation, die wir mit der Kellnerin hatten. Sie war interessiert, sie hat Fragen gestellt, sie hat sich in gewisser Weise zu 100% um unser Wohlergehen gekümmert. Eine besondere Art und Weise, in so einem Umfeld zu sein.

Für dich und mich bedeutet das, dass wir immer und überall idealerweise sowieso aufrichtig sind, doch gleichzeitig auch ein vor allen Dingen echtes Interesse am Gegenüber zeigen. Normalität – wenn es die Normalität ist – gibt es leider schon an zu vielen Stellen. Fragen antizipieren, hieß es in der Hotelwelt oft. Doch das ist ja auch nicht immer so leicht. Den Gästen die Wünsche von den Lippen ablesen. Auch nicht leicht. Doch am Ende ist es das, worum es geht. Schau, dass sich deine Kunden bei und mit dir wohlfühlen. Alles andere kommt von selbst.

Die Professionalität

Du konntest der Kellnerin nicht nur ansehen, dass sie ihre Job beherrscht, sondern das sie ihn auch mit einer entsprechenden Leidenschaft ausführt. Über Leidenschaft habe ich bereits des öfteren geschrieben. Hier ist auffällig gewesen, dass wenn Leidenschaft und Professionalität aufeinandertreffen ganz besondere Momente entstehen können. Es fühlt sich alles gut und richtig an in dem Moment.

Mir fällt in diesem Kontext immer wieder ein und auf, dass viele der Menschen zwar etwas sehr gut können und auch ausführen, jedoch eben ohne die so wichtige Leidenschaft. Spannend wird es anders herum, wenn jemand etwas mit großer Leidenschaft ausführt, seine oder ihre Sache jedoch nicht beherrscht. Muss gerade schmunzeln beim Schreiben. Mir fallen da schon so ein paar Experten ein. 

Do you trust me? 

Fazit

-> Yes, we do!

Kurzum, der Cocktail hat auf jeden Fall jetzt einen Namen in dem Hotel. Do you trust me.  

#doyoutrustme