Manchmal reicht ein Moment, ein Gespräch oder ein Gedanke, um zu merken: So wie es gerade ist, soll es nicht bleiben. Der Job ist okay. Vielleicht sogar gut. Und trotzdem ist da dieses innere Ziehen. Diese Stimme, die sagt: „Da geht noch mehr.“ Du fragst dich, wie du rauskommst aus der Festanstellung? Rein in die Selbständigkeit?

In dieser Phase war ich selbst einmal. Ich kenne das Gefühl – die Spannung zwischen Sicherheit und Sehnsucht. Und ich weiß, wie herausfordernd der Übergang in die Selbstständigkeit sein kann.

In diesem Blogartikel teile ich meine Gedanken, Erfahrungen und konkrete Impulse für alle, die genau vor dieser Entscheidung stehen.


1. Es beginnt mit einer ehrlichen Frage

Der wichtigste Schritt kommt vor dem Businessplan.

Er heißt: Warum?

Warum willst du selbstständig sein?

Ist es die Sehnsucht nach Freiheit? Nach Sinn? Nach Gestaltungsspielraum?

Oder ist es die Flucht vor etwas? Vielleicht einem Chef, der nicht inspiriert. Einer Kultur, die nicht passt. Oder einem Alltag, der sich falsch anfühlt.

Ich habe mir damals diese Fragen sehr bewusst gestellt.

Nicht aus einem Impuls heraus entschieden – sondern reflektiert.

Denn Selbstständigkeit ist kein Status. Sie ist ein Weg. Und dieser Weg verlangt Verantwortung, Mut und Ausdauer.


2. Selbstständigkeit ist kein Glamour-Job

Wer glaubt, mit dem Schritt in die Selbstständigkeit beginnt automatisch das „Laptop-beim-Sonnenuntergang“-Leben, der wird schnell enttäuscht.

Selbstständigkeit bedeutet:

Du bist alles. Vertrieb. Strategie. Umsetzung. Buchhaltung. Marketing.

Du bist nicht mehr ein Teil eines Systems – du baust ein eigenes.

Und das ist großartig. Aber eben auch fordernd.

Gerade am Anfang ist vieles neu, unsicher, wackelig. Die ersten Monate sind selten leicht. Und das ist okay. Alles ist schwer, bevor es leicht wird.


3. Raus aus dem Job – aber nicht ins kalte Wasser

Was viele unterschätzen: Der Übergang muss nicht radikal sein.

Du musst nicht alles hinschmeißen, um dein eigenes Ding zu starten.

Oft ist der sanfte Weg der klügere.

Teste deine Idee nebenberuflich.

Sprich über dein Vorhaben.

Starte klein – vielleicht mit einer Website, einem LinkedIn-Profil, ersten Testkunden.

Sammle Feedback. Erkenne, ob deine Zielgruppe bereit ist, für dein Angebot zu zahlen. Und lerne: Wo stimmt der Preis? Was fehlt noch? Wie fühlt sich das alles für dich an?

Selbstständigkeit kann wachsen – genauso wie du.


4. Aufbau statt Abriss: Deine Marke entsteht im Gehen

Viele fragen mich: „Soll ich schon eine Marke aufbauen, wenn ich noch gar nicht sicher bin, ob es funktioniert?“

Meine Antwort: Ja.

Markenaufbau ist kein Sprint.

Er ist ein Prozess – der oft lange vor dem ersten Umsatz beginnt.

Fang an, sichtbar zu werden. Positioniere dich. Zeig, was du kannst.

Nicht perfekt. Sondern echt.

Denn Menschen kaufen nicht deine Leistung – sie kaufen dein Vertrauen.


5. Perfektionismus ist kein Startschuss

Einer der größten Stolpersteine: Der Gedanke, erst rausgehen zu dürfen, wenn alles perfekt ist.

Vergiss das.

Fang an, bevor du bereit bist.

Denn Klarheit entsteht nicht am Schreibtisch – sondern im Tun.

Mach Fehler. Sammle Erfahrungen. Und passe dein System immer wieder an.

Das ist Wachstum.


6. Baue ein finanzielles Fundament – für innere Freiheit

Wenn du in den ersten Monaten nicht vom ersten Umsatz abhängig bist, triffst du bessere Entscheidungen.

Warum? Weil sie nicht aus Angst entstehen – sondern aus Überzeugung.

Ein finanzielles Polster verschafft dir Handlungsspielraum.

Du brauchst nicht sofort 100% Umsatzersatz – du brauchst Momentum.

Ein bis zwei zahlende Kunden, die dir helfen, Fuß zu fassen, Feedback zu bekommen, dein Angebot zu schärfen. Das reicht fürs Erste.


7. Denke unternehmerisch – nicht nur in To-dos

Selbstständigkeit ist kein neuer Job.

Es ist eine neue Denkweise.

Baue Systeme. Entwickle Prozesse. Überlege dir, wie du langfristig Kunden gewinnst – nicht nur kurzfristig Aufgaben abarbeitest.

Und unterschätze nie den Faktor Sichtbarkeit.

Die besten Angebote bringen nichts, wenn dich niemand kennt.


8. Reflexionsfragen für deinen Weg

Nimm dir ein großes Blatt Papier und beantworte dir diese Fragen:

– Was würdest du tun, wenn du sicher wärst, dass es klappt?

– Welche Aspekte deines aktuellen Jobs liebst du – welche nicht?

– Was ist dein tiefes Warum hinter der Selbstständigkeit?

– Was kannst du heute tun, um einen Minischritt in Richtung Selbstständigkeit zu gehen?

– Wer kann dich begleiten – in Finanzen, Marketing, Strategie?


Fazit: Selbstständigkeit ist kein Ziel – sie ist ein Weg

Dieser Weg sieht bei jedem anders aus.

Für manche beginnt er mutig und laut. Für andere still und tastend.

Beides ist richtig.

Wichtig ist, dass du ihn bewusst gehst. Mit Klarheit, Reflexion und einem guten Fundament.

Denn wenn du heute schon spürst, dass da mehr in dir steckt – dann ist das nicht grundlos.

Vertrau dir.

Plane smart.

Und geh los.

Marken baut man nicht.

Marken lebt man.

Wenn du Fragen hast oder dir einen Sparringspartner wünschst: Schreib mir gerne.

Ich kenne den Weg – und ich begleite dich gern ein Stück.

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