Zu Jahresbeginn machen sich die allermeisten Selbständigen und Unternehmer recht viele Gedanken über ihre Marketingziele für das neue Jahr oder evtl. sogar für das gerade begonnene Jahrzehnt – Marketingziele festlegen heißt es in den ersten Tagen. Es liegt die Weihnachtszeit hinter uns, wir sind in den meisten Fällen wieder runter gekommen vom vermutlich so turbulenten und hoffentlich erfolgreichen Jahr 2019. Zeit, wieder nach vorne zu schauen und die Aktivitäten für das laufende Jahr zu planen. Sofern sie dies nicht schon Ende 2019 getan haben, wird es nun allerhöchste Eisenbahn.

Warum soll ich mir Ziele setzen?

Noch immer geistern Gedanken wie „Warum soll ich mit eigentlich Ziele setzen?“ in den Köpfen der viel Beschäftigten und euch sei gesagt… wer seine Aktivitäten nicht plant und rechtzeitig mit der Umsetzung beginnt, wird wieder ein Jahr voller kurzfristiger Hüftschüsse und Spontanaktivitäten erleben. Leider spürt dies der Kunde in vielen Fällen. Unter (Hoch-) Druck erstellte Kampagnen und Produklaunches lassen dies oft erkennen. In der mangelhaften Ausführung oder in der hektisch anmutenden Umsetzung. 

Daher ist es wichtig, zu Beginn des Jahres einen Marketingplan zu erstellen, der klare Marketingziele beinhaltet und eine für alle intern daran mitarbeitenden Menschen einleuchtende Route vorgibt.

Das Stochern im Nebel war in meiner Laufbahn noch nie eine groß Erfolg versprechende Vorgehensweise.

Welche Marketingziele könntest du dir setzen?

Wirklich sehr oft werde ich auf das Thema „Reichweite aufbauen“ angesprochen und sehr oft liegt gerade in diesem so wichtigen Feld eine sehr große Unkenntnis vor. Die Basics, um Reichweite aufzubauen sind nicht bekannt und demnach nicht ansatzweise Umgesetzen bzw. begonnen.

Mach dich also schlau und lass dich beraten, wie du bekannt werden kannst, egal ob online oder offline. Je nach Tätigkeitsfeld sind beide Bereiche relevant. Am Ende ist ein guter Mix aus beiden oft ein gut gangbarer Weg.

Denk dran, Bekanntheit und Reichweite entscheidet am Ende über den Erfolg oder Misserfolg deines Business. Denn wer nicht gesehen wird, kann auch nicht gefunden werden und demnach keine neuen Kunden generieren.

Wie steht es um deinen Produktkanal? 

Überprüfe deinen Produktkanal. Mit welchem Produkt holst du deine Kunden ab? Wie läuft das Onboarding nach einem Kauf deines Angebotes? Wie ist der erste Eindruck deiner Kunden von deiner Dienstleistung? Wie geht es dann weiter, wenn der Kunde von dir gecoacht wird oder er deinen Onlinekurs nutzt?

Prüfe jeden Kundenkontaktpunkt auf Qualität. Denn nur Qualität zahlt sich langfristig aus. Alles mittelmäßige oder sogar schlechte – und da gibt es leider sehr viel da draußen im Markt – wird wenig nachhaltig sein und über kurz oder lang wieder vom Markt verschwinden. Überprüfe den logischen Aufbau deines Angebotes. Wird der Kunde wirklich gut durch dein Einzelbereiche deines Produktes geführt und schließt er mit einem Mehrwert ab. Wie steht es um den Nutzen nach der Inanspruchnahme deines Produktes? 

Gibt es so etwas wie ein Anschlussprodukt für diejenigen, die weiter mit dir arbeiten wollen? Die mehr von dir wissen und lernen wollen? Schau, dass du dein Wissen so gliederst, dass Kunden auch weiterhin die Möglichkeit haben, von dir zu lernen und sich weiterhin mit dir beschäftigen können.

Es geht natürlich einerseits darum, den Customer-Lifetime-Value zu erhöhen, jedoch insbesondere auch um deine Verpflichtung, dein Wissen weiterzugeben. Denn wer wirklich relevantes mit Nutzen versehenes Wissen hat ist in meinen Augen dazu verpflichtet, dies auch weiterzugeben. Ich persönlich mache dies im TRAIN THE TRAINER-Seminar, welches wir einmal pro Jahr durchführen.

Dann, wenn du nichts mehr zu sagen hast, akzeptiere dies und verlängere nicht künstlich deinen Produktkanal. Denk in diesem Zusammenhang an den zutreffenden Spruch „Schuster bleib bei deinen Leisten.“.  Der Kunde muss jederzeit wissen und verstehen können, wofür du stehst und was er bei dir bekommt und was eben nicht.

Wie gestalte ich einen Marketingplan?

Die ausführliche Beschreibung sowie die Umsetzung würde an dieser Stelle zu weit führen. Kurz, der Marketingplan beinhaltet alle Marketingmaßnahmen des Jahres oder des Halbjahres mit exakten Inhalten, Medien und Deadlines. Alles sollte in der Übersicht gut aufeinander abgestimmt sein und am Ende natürlich Sinn machen. Achte drauf, dass du entsprechend deiner Branche die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit spielst, die richtigen Kanäle Zielgruppen-gerecht auswählst und vielleicht dich nicht nur auf wenige Aktionen fokussierst, sondern dich etwas breiter und diversifizierter aufstellst.

Es gibt nicht den einen Königsweg und wenn er doch irgendwo existiert, lass dir gesagt sein, er wird nur für eine bestimmte Zeit funktionieren. Dafür ist das Marketing mittlerweile zu schnelllebig geworden als das es Evergreen-Lösungen gibt. Vielleicht nutzt du noch nicht das Email-Marketing oder nur zu 10%, vielleicht hast du dich zuletzt zu stark auf Social Media-Marketing gestürzt und stellst fest, dass dies nicht mehr so funktioniert wie früher.

Evtl. macht es Sinn, wieder mehr Artikel zu schreiben aus deinem Fachgebiet und diese zu veröffentlichen. Vielleicht, wenn du regional aufgestellt bist, nutzt du auch wieder mal die guten alten Handzettel oder Flyer? Sei kreativ, denn Kreativität ist mehr und mehr gefordert im Marketing. 

Welche Trends gibt es im Marketing?

Ich weiß nicht, ob dies allgemeine Trends oder eher meine persönliche Wunschvorstellungen sind. Sicherlich ist in den vergangenen Jahren das Werben auf Facebook sehr stark genutzt worden und hier und da auch übertrieben worden. Keine Session ohne Werbeeinblendung. Klar, so läuft es. Wenige ist mehr.

Und bitte keine Dauerbeschallung in Form von Retargeting Ads, die du deinen Nichtkäufern jeden Tag ohne Ende wieder vor Augen führst. Dies wirkt in meinen Augen eher kontra-produktiv. Am Ende ist die Zielperson nur noch genervt von dir und einem Angebot und deaboniert dich auf allen Kanälen. Ein wichtiger Punkt ist das „leiser ist das neue laut“, denn wir Marketer haben schon an vielen Stellen die Menschen da draußen mit übertriebenen Aufmerksamkeit erregenden Wordings abgestumpft.

Aufmerksamkeit und Wahrnehmung ist die Währung gerade im Marketing, doch sie darf nicht missbraucht werden. Also schau, dass du dir ein paar mehr Gedanken machst, bevor du die nächste Werbung platzierst. Steckt hinter deinem Angebot wirklich mehr als laute Werbung?

Dies sind nur ein paar Gedanken zur aktuellen Situation zu Beginn des Jahres und zu möglichen Trends und Entwicklungen in diesem Jahr. Ich freue mich, wenn ich dich mit dem einen oder anderen Punkt etwas inspirieren konnte. Dies Gedanken sind natürlich nur ein sehr kleiner Ausschnitt dessen, mit was du dich beschäftigen solltest. Ich wünsche dir viel Spaß damit und weiterhin sehr viel Erfolg in deinem Business.

Lass uns ein grandioses Marketingjahr 2020 haben.

„Weniger ist mehr: Im Marketingjahr 2020 ist ‚leiser das neue laut.‘ Verzichte auf Dauerbeschallung und setze auf durchdachte, relevante Botschaften, die deine Zielgruppe wirklich erreichen. Mit einem starken Personal Branding als Führungskraft planst du gezielt und schaffst nachhaltige Verbindungen – ohne den Lärm.“

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