Kommt es dir auch oft so vor, dass alles schwer ist, bevor es dann leicht wird? So ist es gefühlt dem Hörensagen nach für etliche Gründer da draußen. Dennoch arbeiten sie eifrig an ihrer Vision, ihrer Berufung oder ihrem Traum. Gott sei Dank ist dem so, denn was wäre die Welt ohne mutige Gründer, die über die Schwelle des „es ist zu Beginn so schwer“ hinaus gehen und den Schritt wagen.

„Alles ist schwer, bevor es leicht ist“ ist nicht nur der Titel des Buches vom deutschen Shaolin Marc Gassert, sondern beschreibt die Erfahrungen und die Denkweisen jener Menschen, die diesen Sprung geschafft haben, dabei sind, ihn zu wagen oder ihn noch vor sich haben. Gefühlt darf jeder Gründer durch diese Phase und das ist auch gut so. Zumindest aus der Rückschau betrachtet. Denn es darf und muss vielleicht auch ein bisschen schwer sein oder sich zumindest so anfühlen.

Erfolg auf Knopfdruck und mit einer zu großen Leichtigkeit ist in den seltensten Fällen die Realität.


Ich finde es wichtig mit entsprechendem Respekt an das große Vorhaben zu gehen, seine Träume zu realisieren und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in meiner Erstgründungszeit auch eine gewisse Portion Angst mit von der Partie war. Eine positive Angst, die auch als Aufregung was passiert, wenn es nicht so läuft, wie ich mir das damals alles ausgemalt hatte, gedeutet werden kann bzw. konnte. Selbstständigkeit oder Unternehmertum ist eben auch bei weitem kein Zuckerschlecken.

Warum schreibe ich das?

Allzu oft höre ich von tollen Ideen, die leider nur auf Papier existieren. Warum? Weil sie aufgrund von Ängsten, Schwierigkeiten, „was wäre wenn“-Gedanken oder purer Ahnungslosigkeit, wie vorzugehen ist, nicht angegangen geschweige denn umgesetzt werden. Das ist so megaschade, denn es sind Ideen, die in die Welt und umgesetzt gehören. 

Ich empfehle in diesen Situationen immer wieder, sich einen Sparringspartner zu suchen, mit dem offen und ehrlich die Vorhaben ausführlich und ergiebig diskutiert werden können. Gespräche sollten gesucht werden mit Menschen, die ein ehrliches, jedoch auch ein kritisch-motivierendes Feedback mit den passenden Ratschlägen (hier nicht im Sinne von „jeder Ratschlag ist ein „Schlag“) erteilen können. Doch wer sind diese Menschen und wo findest du sie? Nicht ganz einfach. Es gibt sicherlich in deinem Umfeld Menschen, die selbständig ihr Geld verdienen oder evtl. bereits ein System gebaut haben, also Unternehmer sind.

Suche gezielt Kontakt zu Sparringspartnern

Genau solche Menschen suche dir bitte schnellstmöglich und stelle ihnen dein Vorhaben vor. Und zwar so, dass sie es verstehen können. Nicht zu kompliziert, idealerweise auf einem Blatt Papier und denke dabei nicht nur an das Produkt selbst, sondern gleich auch an die Wirtschaftlichkeit deines Vorhabens. Überlege dir einige sehr gute Fragen, von denen du der Meinung bist, dass dir die Antworten von diesen Menschen weiterhelfen können. Andere Sichtweisen bringen die unterschiedlichsten Gedanken zum Erfolg oder auch möglichen Misserfolg deiner Idee. 

Gehe nicht gleich in die Verteidigung, sollte ein kurzer heftiger negativer Wind dir entgegenblasen, sondern nimm alle Feedbacks ohne Voreingenommenheit auf, auch wenn es teilweise sicher schmerzhaften Wahrheiten sein können. Hinter jedem Feedback kann ein wertvoller Impuls für deine nächsten Schritte – die Weiterentwicklung deines Vorhabens – stecken.

Jetzt hast du einen Feedbackgeber nach seiner Meinung gefragt und bist evtl. ein wenig geknickt. Kopf hoch! „Der nächste bitte.“ Bereite dich erneut vor und nimm das negative Feedback des ersten Feedbackgebers mit und konfrontiere den nächsten Sparringspartner mit genau den Einwänden des vorherigen. Stell ihm oder ihr wieder diese Fragen und hör zu, schreib mit und denke nach.

Die Auswertung des Feedbacks

…ist wichtig! Logisch, sonst würdest du dir die Mühen nicht machen müssen. Notiere dir alles, was du als Feedback genannt bekommen hast und werte es für dich persönlich aus und optimiere dein Angebot. Auch die Empfehlungen, die du nicht für wichtig und umsetzungswürdig hältst, lege bitte nicht zu weit weg, denn denke dran, dass du die Empfehlungen von Personen bekommen hast, die schon irgend etwas richtig gemacht haben müssen. Sofern du die richtigen Sparringspartner ausgesucht hast.

Meine Erfahrung ist, dass die Selbständigkeit und das Unternehmertum sehr viel mit Erfahrung zu tun hat. Ein Beispiel, über das ich erst heute wieder nachgedacht habe. Es gibt so viele gute Bücher zum Thema Personalführung und doch machen wir immer wieder Fehler in diesem Bereich. Heißt für mich, es ist zu einem Großteil die selbstgemachte Erfahrung, die dich zum gewünschten Erfolg führt, nicht (zwingend) immer die leider oft theoretisch orientierte Literatur, die dir den schnellen Erfolg verspricht und den Königsweg aufmalt. Den den gibt es vermutlich nicht. Auch wenn dies sehr schön wäre.

Also, geh raus und mach deine Erfahrung. Etliche der großen Unternehmer hatten ein paar „Pleiten“ bevor sie dann mit der nächsten Idee richtig durchgestartet sind.

What are you waiting for?!